Auf der Suche nach meiner Stimme #aboutme

In ihrer Performance/Installation „Auf der Suche nach meiner Stimme“ nahm Jana Herrmann die Zuschauer*innen mit auf eine intime Reise. Am Eingang der Installation zeigte sie sich aus oberflächlicher, professioneller Perspektive, um daraufhin das Publikum mit immer persönlicheren, verletzbareren Seiten ihrer selbst zu konfrontieren

Die Besucher*innen betraten die Installation durch zwei Stellwände, die eine Art Eingang darstellten und mit inszenierten, professionellen Fotos von Jana Herrmann beklebt waren. Im nächsten Raum, konzipiert als Wartezimmer, hingen Zitate und Urteile, die die Künstlerin in den letzten Jahren über ihre Stimme gehört hatte, sowie eigene Empfindungen dazu und spontane Gedanken, die im Laufe des Arbeitsprozesses aufgekommen waren. Da sie sich in diesem Raum bewusst verletzlich zeigen wollte, versuchte sie in den handgeschriebenen Zitaten nicht ihre Rechtschreibschwäche zu verstecken, im Gegenteil, Besucher waren dazu eingeladen, ihre Fehler mit Rotstift zu korrigieren.

Am Ende des Raumes befand sich eine Tür, mit einer roten Warnlampe und einigen Hinweisen. Die Besucher*innen wurden dazu eingeladen, die Tür zu öffnen wenn das rote Licht erlischt und einzeln in den nächsten Raum einzutreten. Weiter, der Hinweis, dass die Besucher*innen nach Betreten des Raumes jederzeit das Licht ausmachen und den Raum verlassen könnten. Der Raum hinter der Tür war völlig verdunkelt, allein eine an der Decke befestigte Lampe erhellten zwei Sitzgelegenheiten mit Zetteln und Stiften. Auf einer der Bänke saß die Performerin, schwarz gekleidet.
Alles weitere geschah intuitiv, spontan, ein Prozess der Begegnung zwischen der Performerin und der Besucher*in, die eingeladen wurde Teil der Suche nach der eigenen Stimme zu werden. Die einzige Regel, die Jana Herrmann sich dabei selbst auferlegt hatte, war nicht zu sprechen, nach anderen Wegen der Kommunikation zu suchen. Manchmal entstand spontan Gesang, von melodischen, beruhigenden Melodien über grotesk verzerrte Töne. Manchmal wurde schriftlich kommuniziert, manchmal allein durch Körpersprache und Blicke. Im Zentrum stand hierbei immer die Intimität des Momentes, die Suche nach der Möglichkeit einer ‘echten‘, intuitiven Begegnung, die Suche nach der eigenen Stimme.

Weitere Impressionen aus dem „Aboutme-Projekt“ (Fotos Benjamin Strobel)

Premiere 25.10.2019 um 19:00
Schulbergstraße 30, Passau

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